Thomas Fahlenbach über die Bedeutung von Genanalysen
Als Genanalyse oder DNA-Analyse bezeichnet man molekularbiologische Verfahren, die die menschliche DNA untersuchen, um Erkenntnisse über genetische Eigenschaften der Person zu erhalten. Am bekanntesten ist die Genanalyse vermutlich für die Erkennung verwandtschaftlicher Verhältnisse, doch wie Thomas Fahlenbach erklärt, können durch diese Forschungsdaten noch zahlreiche weitere, medizinisch relevante Kenntnisse gewonnen werden. So geben Genanalysen zum Beispiel Aufschluss über potenziell vererbte Krankheiten oder Unverträglichkeiten und können die Basis für Vorsorgemaßnahmen, Früherkennungen und Behandlungstherapien darstellen.
Insgesamt besitzt der Mensch rund 30.000 Gene, die eine große Rolle für die körperliche und seelische Gesundheit spielen. Vor einigen Jahren wurden Genanalysen noch hauptsächlich dafür genutzt, Tests für sehr seltene Erkrankungen durchzuführen, doch heutzutage weiß man, dass auch bekannte Volkskrankheiten wie zum Beispiel Intoleranzen ihren Ursprung in der Genetik haben können, erklärt Thomas Fahlenbach. Diese können nämlich, genauso wie die Tendenz zu schwerwiegenden Krankheiten wie Tumorbefällen, genetisch weitervererbt werden. Genanalysen machen es möglich, zum einen Verdachtsdiagnosen zu bestätigen, zum anderen aber auch das tatsächliche Risiko eine vererbte Krankheit abzuschätzen und gegebenenfalls Präventionsmaßnahmen vorzunehmen oder die Krankheit in einem Früherkennungsstadium vor einer stärkeren Entwicklung aufzuhalten.
Wie sehr die Gesundheit von der DNA beeinflusst wird, hängt ganz vom entsprechenden Erkrankungsfall ab, erläutert Thomas Fahlenbach. Dennoch werden viele Gesundheitsrisiken in hohem Maß von der Genetik beeinflusst. So gibt es zum Beispiel Krankheiten, wie etwa die familiäre Hämochromatose oder auch Eisenspeicherkrankheit, deren Hauptursache in einem genetischen Defekt liegt. Andere Erkrankungen können dagegen durch entsprechende Prävention daran gehindert werden, auszubrechen, da ihr Verlauf auf einer Mischung aus Genetik und Umwelteinflüssen begründet ist. So oder so gibt es bei den Genanalysen starke Differenzen in Bezug auf das Krankenbild, da sich jedes Gen und jede Mutation voneinander unterscheidet.
Laktoseintoleranz ist eine Volkskrankheit, die zwar in den allermeisten Fällen nicht unbedingt gefährlich, aber dennoch belastend für die betroffenen Personen ist. Wer unter eine Laktoseintoleranz leidet, verträgt keine Milchprodukte, ein Verzehr kann zu nicht unerheblichen Magen-Darm-Problemen führen. Wie Thomas Fahlenbach weiß, entsteht eine Laktoseintoleranz meist durch einen Gendefekt, der dafür sorgt, der der Darm den in der Milch enthaltenen Milchzucker nicht mehr in das Enzym Laktase Aufspalten kann. Durch gezielte Genanalysen lässt sich allerdings herausfinden, ob das Risiko eines solchen Gendefekts besteht und der Patient eine Nahrungsumstellung in Betracht ziehen sollte. Ähnlich verhält es sich, so Thomas Fahlenbach, auch mit der Glutenintoleranz. Auch hier sind in der Regel bestimmte Gendefekte die Ursache, die dafür sorgen, dass das Immunsystem Gluten als Gefahr einstuft und dieses wie eine bakterielle Infektion bekämpfen. Wird eine Glutenunverträglichkeit nicht erkannt, kann sich eine chronische Entzündung entwickeln, durch die langfristig gesehen das Darmkrebsrisiko erhöht werden kann. Um diesem Fall vorzubeugen, lohnt sich auch hier eine Genanalyse, die die beiden genetischen Variationen, welche für eine Glutenintoleranz verantwortlich sein können, zuverlässig ausfindig macht und dem Patienten die Möglichkeit gibt, Anpassungen in der Ernährung vorzunehmen.
Als Thrombose wird eine Krankheit bezeichnet, die dazu führt, das Blutgerinnsel im menschlichen Körper gebildet werden. Wie Thomas Fahlenbach ausführt, können diese Blutgerinnsel wichtige Gefäße verstopfen, die Blutzufuhr blockieren und den Patienten im schlimmsten Fall sogar das Leben kosten, wenn sie zum Beispiel einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt auslösen. Eine Thrombose ist grundsätzlich nicht zwangsläufig die Folge eines genetischen Effekts, erklärt Thomas Fahlenbach. Allerdings können gewisse Gendefekte die Gefahr, auf lange Sicht gesehen eine Thrombose zu entwickeln, erhöhen. Durch Genanalysen lässt sich feststellen, ob der entsprechende Patient jene genetischen Variationen aufweist, die mit einem erhöhten Thromboserisiko einhergehen. Im Falle eines Risikos kann darüber hinaus überprüft werden, ob bestimmte Medikamente in Kombination mit dem genetischen Profil vermieden werden können und ob Präventionsmaßnahmen vorgenommen werden müssen.
Der Frühling naht und überall werden die Taschentücher gezückt. Pollenallergien, die für Niesen und laufende Nasen sorgen, sind wohl die bekannteste Allergieformen. Allerdings gibt es, wie Thomas Fahlenbach erklärt, diverse Allergien, die weitaus gravierendere Folgen für den Betroffenen haben können. Grundsätzlich handelt es sich bei einer Allergie um eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich als harmlos geltende Stoffe, die man in der Umwelt findet. Neben Pflanzen können auch Tiere, Metalle, Medikamente, Nahrungsmittel und Insektengifte Allergien auslösen, die im schlimmsten Fall einen anaphylaktischen Schock auslösen, der tödlich enden kann. Eine Genanalyse kann bestimmen, ob der Betroffene Allergene vorweist und macht es zudem möglich, eventuelle Kreuzreaktionen zu erkennen. Diese Maßnahme ist laut Thomas Fahlenbach vor allem aus dem Grund sinnvoll, da viele Menschen gar nicht wissen, dass sie eine Allergie haben, bis die Allergie zum Ausbruch kommt – und dann kann es im schlimmsten Fall schon zu spät sein.
Wenn jemand schöne Haut oder tolles Haar hat, wird gemeinhin oft von “guten Genen” gesprochen. Tatsächlich ist diese Aussage auch gar nicht so verkehrt, sagt Thomas Fahlenbach. Denn die Gene spielen was den Beauty-Bereich anbelangt in der Tat eine nicht zu verkennende Rolle. So wird die Hautalterung zum Beispiel neben Faktoren wie dem Lebensstil, der Ernährung oder übermäßigem Make-Up-Gebrauch auch von der Genetik bestimmt. So kann es sein, dass eine Person, die regelmäßig raucht, trotzdem genauso schnell oder langsam altert wie eine Person, die einen gesunden Lebensstil pflegt. Derzeit sind über 20 unterschiedliche Genvariationen bekannt, die sich auf mehr als acht verschiedene Faktoren der Hautalterung auswirken können, so Thomas Fahlenbach. Wer sich diesbezüglich einer Genanalyse unterzieht, hat die Möglichkeit, genetische Stärken und Schwächen herauszufinden und gezielt durch eine entsprechende Zufuhr von bestimmten Nährstoffen gegenzusteuern. Eine Genanalyse im Beautybereich kann den Kollagenabbau, die Kollagenproduktion, den UV-Schutz und die Hautfeuchtigkeit, sowie den Selenbedarf und Schädigungen durch genetisch begründete Entzündungsreaktionen ausfindig mache, sagt Thomas Fahlenbach.
Durch eine Genanalyse können Risiken auf verschiedene Tumorerkrankungen frühzeitig erkannt werden, wie zum Beispiel das Risiko für Brust- oder Prostatakrebs sowie Lungenkrebs. Aber auch das Risiko für Hautkrebs kann durch eine Genanalyse ermittelt werden, obwohl Hautkrebs in der Regel durch eine übermäßige UV-Strahlung ausgelöst wird, erklärt Thomas Fahlenbach. Denn wie auch bei anderen Tumorerkrankungen spielen genetische Faktoren auch hier für das individuelle Erkrankungsrisiko eine wichtige Rolle. Neben dem Risiko einer Hautkrebserkrankung machen es Genanalysen darüber hinaus möglich, die Wirksamkeit von 27 verschiedenen Medikamenten anhand des genetischen Profils zu überprüfen, was bei einer frühzeitigen Erkennung und Behandlung ausgesprochen wichtig ist.
Familienplanung ist ein heikles Thema, denn nicht bei jedem klappt es auf Anhieb so, wie man es sich wünscht, wie Thomas Fahlenbach weiß. Jede Schwangerschaft birgt gewisse Risiken, sowohl für die werdende Mutter als auch für das ungeborene Kind. Die Genetik hat dabei einen erstaunlich großen Einfluss auf Faktoren und Ablauf der Schwangerschaft und können in hohem Maße entscheidend sein, ob eine Schwangerschaft komplikationsfrei abläuft. Durch eine Genanalyse können neun Genvariationen festgestellt werden, die Auswirkungen auf Komplikationen in der Schwangerschaft haben, wodurch präventive Maßnahmen gegen bestimmte Krankheiten wie Schwangerschaftsdiabetes oder Thromboserisiken frühzeitig vorgenommen werden können. Auch in Bezug auf das ungeborene Baby ist es möglich, angeborene Krankheiten durch Genanalysen frühzeitig zu diagnostizieren, hebt Thomas Fahlenbach hervor. Dazu gehören zum Beispiel mehr als 100 angeborene Stoffwechselerkrankungen, die eventuelle Behinderungen und Entwicklungsstörungen auslösen können, sich aber durch entsprechende Vorsorgemaßnahmen gut in den Griff bekommen lassen.
Jeder Körper ist anders, weshalb auch eine Diät nicht bei jedem auf dieselbe Weise anschlägt. Das liegt Thomas Fahlenbach daran, dass es verschiedene Gene gibt, die Auswirkungen auf das Gewicht, das Sättigungs- und Hungergefühl und den Abbau von Körperfett eines Menschen haben. Je nachdem, welche Gene besonders stark ausgeprägt sind, kann es sein, dass entweder eine fett- oder eine kohlenhydratarme Ernährung zum gewünschten Abnehmerfolg wird – ein Wissen, dass der betroffenen Person oft ungemein weiterhilft. Auch sportlich gesehen machen die Gene allerdings eine Menge aus. So gibt es keinen Trainingsplan, der für jeden Athleten der richtige ist, da die Gene bestimmen, welche Leistungen machbar sind und wie diese am besten abgerufen werden können. Eine Genanalyse kann zum Beispiel Aufschluss in den Bereichen Muskelfasertyp, Prävention und Ernährung geben, wodurch ein optimaler Trainingsplan entwickelt werden kann, sagt Thomas Fahlenbach.
Eine ausgewogene Ernährung ist das A und O, wenn es um einen gesunden Lebensstil geht. Doch eine allgemeingültige Regel dafür was gesund ist und was nicht, gibt es tatsächlich nicht, meint Thomas Fahlenbach. Vermeintlich gesunde Lebensmittel können bei manchen Menschen sogar das Entstehen von Krankheiten begünstigen, der Grund dafür ist genetisch bedingt. Durch die sogenannte Nutrigenetik ist es allerdings möglich, ernährungsrelevante Gene ausfindig zu machen, Stoffwechselprobleme zu verhindern und die individuelle Ernährung zu optimieren.
Thomas Fahlenbach beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Hyaluronsäure und das Thema Genanalysen.
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